Inklusive Medizin – Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen in der ambulanten und stationären medizinischen Behandlung, Pflege und Betreuung
Wenn Menschen mit cerebralen Bewegungsbeeinträchtigungen oder anderen Formen der Beein-trächtigung ins Akutspital müssen, bedeutet das für sie - aber auch für ihre Angehörigen und das Pflegepersonal - jeweils eine grosse Herausforderung. Die Behandlung, Pflege und Betreuung dieser vulnerablen Gruppe von Patientinnen und Patienten ist besonders anspruchsvoll und fordernd für alle Beteiligten. Je nach Art der Beeinträchtigung ist es beispielsweise oftmals schwierig, die genauen Bedürfnisse und den Willen des oder der Betroffenen zu erkennen und dementsprechend zu han-deln. Das Spitalpersonal ist vielfach aus mehreren Gründen oft überfordert: Die schwierige Informa-tion und Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten, Schwierigkeiten bei Entscheidungen und der im Gesundheitswesen herrschende Zeitdruck verkomplizieren die Pflegesituation im hohen Masse und sorgen oft für grosse Unsicherheit. Dies kann auch dazu führen, dass Menschen mit Be-einträchtigungen fehlbehandelt werden – mit zum Teil gravierenden Auswirkungen.
Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Dialog Ethik in Zusammenarbeit mit der Stiftung Cerebral und anderen Partnern eine Studie erarbeitet, die mögliche Lösungen für diese Problematik aufzeigt. Anhand von Befragungen und Erfahrungsberichten von Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch ihrer Angehörigen und von Betreuenden wurden verschiedene Konzepte und wertvolle Pra-xisinstrumente für den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen in Pflegesituationen erarbei-tet. Diese werden nun Spitälern, Institutionen und anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt und sollen einerseits dafür sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen im Spital besser behandelt werden und ihre Angehörigen gezielter in Entscheidungsprozessen berücksichtigt und eingebunden werden; andererseits soll der Unsicherheit des Pflegepersonals entgegengewirkt werden.
Die Stiftung Cerebral unterstützte die Durchführung der Studie finanziell und stellte den Kontakt zu direkt betroffenen Menschen mit cerebralen Bewegungsbeeinträchtigungen und ihren Familien her. Zudem vertrat der ehemalige leitender Arzt der Kinder-Reha Schweiz des Kinderspitals Zürich und langjährige Stiftungsrat Dr. med. Beat Knecht die Stiftung Cerebral bei der Erarbeitung der Studie als externer Experte in der interprofessionellen Begleitgruppe.
Für Medienauskünfte stehen zur Verfügung:
• Dr. sc. nat. Daniel Gregorowius, Institut Dialog Ethik, info@dialog-ethik.ch
• Dr. theol. Ruth Baumann-Hölzle, Institut Dialog Ethik, info@dialog-ethik.ch
• Thomas Erne, Geschäftsleiter Stiftung Cerebral